Ein Jahr neigt sich dem Ende. Viele Uhren haben wir repariert und damit den Besitzern Freude bereitet. In vielen Fällen hätten wir gerne geholfen – doch wir werden in unserer Berufsausübung  behindert. Ihnen wird die Möglichkeit genommen, eine freie Entscheidung zu treffen, wo ihre Uhr repariert wird. Warum?

Die großen Uhrenhersteller – allen voran die so genannte Swatch Group mit den Marken Omega, Rado, Glashütte Original, Certina, Tissot.. um nur einige zu nennen beliefern Werkstätten nur noch mit Ersatzteilen, wenn eine so genannte Zertifizierung erfolgt ist. Die ist aber so teuer und zeitaufwendig, dass nur die wenigsten Werkstätten davon Gebrauch machen können.

Wenn ich also meine eigene Omega Uhr reparieren möchte und dafür Teile benötige, kann ich das unter Umständen nicht sondern muss als Uhrenwerkstatt die Uhr zum Hersteller zur Reparatur einsenden. Noch schlimmer: Angenommen ihr Uhrglas ist defekt – ansonsten funktioniert die Uhr aber noch und wird mit dem Wunsch eines Glastausches zum Hersteller in den Werkskundendienst gegeben, verwehrt man ihren Wunsch nach einer Teilreparatur und bietet ihnen den Glastausch eben nur in Verbindung mit einer teuren kompletten Grundüberholung an. Nun schließt sich der Kreis!

Es gibt sie noch – die Marken mit vernünftiger Politik in diesem Bereich. Zu diesen Marken gehören unter anderem: Nomos, Mühle, Bruno Söhnle, Tag Heuer, Audemars Piguet.

Wenn Sie also über den Kauf einer neuen Uhr nachdenken, informieren Sie sich vorher, welche Marke den Uhrmacher ihres Vertrauens beliefert, damit Sie entscheiden, wo und wie ihre Uhr repariert wird.